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Geschichtliches

Die Entwicklung des Kreiskrankenhauses Rinteln

Das Kreiskrankenhaus Rinteln: tief verwurzelt in der Geschichte der Stadt

Das Kreiskrankenhaus Rinteln hat eine lange Tradition in der Geschichte der Stadt. 1835 bekamen die Rintelner vom hessischen Landesherrn die Erlaubnis, ein eigenes Krankenhaus zu errichten, das ein Jahr später mit zwei Ärzten in der Brennerstraße 24 eröffnet wurde. Heute ist in dem Gebäude der Nikolai-Kindergarten untergebracht. 1850/51 wurde der Vorläufer des heutigen Krankenhauses errichtet: das alte Krankenhaus an der Klosterstraße. Es gehörte über 100 Jahre zum Stadtbild. 1966 wurde es größtenteils abgerissen, um Platz für das neue Kreishaus zu schaffen.

„Das größte Projekt der Kreisgeschichte“ – der Neubau auf dem Hopfenberg

Startschuss für das neue Krankenhaus
Am 25. Juni 1962 beschloss der Schaumburger Kreistag nach zwei Jahren intensiver Debatten, ein neues Krankenhaus an der Peripherie der Stadt in Rintelns Norden zu bauen. Das alte Krankenhaus in der Klosterstraße galt als nicht mehr weiter ausbaufähig und durch den Verkehr mitten in der Stadt als zu stark belastet. Im Februar 1963 bekam der Architekt Kurt Haarstick aus Hannover den Zuschlag für den Bau des neuen Kreiskrankenhauses auf dem Hopfenberg – mit der zunächst veranschlagten Bausumme von 11 Millionen DM das bis zu diesem Zeitpunkt größte Bauprojekt der Kreisgeschichte.

Im Oktober 1963 begannen die Erdarbeiten für den neuen kreuzförmigen Komplex, im Dezember 1964 konnte das Richtfest gefeiert werden. Zwei Jahre später war der 280-Betten-Bau samt Schwesternwohnheim und weiteren Personalgebäuden fertig gestellt. 200 Firmen mit rund 10.000 Mitarbeitern waren am Bau des Krankenhauses beteiligt gewesen. Am Wochenende bevor es in Betrieb genommen wurde, „pilgerte“ die halbe Stadt auf den Hopfenberg, um sich das nach dem modernsten Standard errichtete Gebäude anzusehen.

Ein Krankenhaus startet neu
Umzug, Inbetriebnahme und Einweihung am 19.1.1967


Frühstück im alten, Mittagessen im neuen Krankenhaus

Am 1. November 1966 war es soweit: Der Umzug der Patienten vom alten Krankenhaus in das neue stand bevor. Monatelang zuvor hatte die Krankenhausleitung den Tag X detailliert geplant und vorbereitet und dann klappte auch alles „wie am Schnürchen“: Morgens um 8 Uhr rollten Soldaten der 2. Kompanie des Sanitätsbataillons I aus Bückeburg mit zehn Krankenwagen und einem Bus an und transportierten die 180 Patienten in weniger als drei Stunden von der Klosterstraße auf den Hopfenberg. Die letzten im alten Haus noch benötigten medizinischen Geräte wurden noch am selben Vormittag abgebaut und im neuen Haus installiert, der Großteil der Krankenhausausstattung war schon in den Wochen zuvor auf den Hopfenberg geschafft worden.

Pünktlich um 11.30 Uhr; meldete am nächsten Tag die Hannoversche Presse, lief das erste Mittagessen in der neuen Großküche vom Band: Kassler Braten mit Karotten und Kartoffeln und zum Nachtisch Vanille-Creme.

Die feierliche Einweihung
Mit einem kalten Buffet und dem Gesang der Schaumburger Märchensänger startete am 19. Januar 1967 die feierliche Einweihung des neuen Krankenhauses. Was im Kreis Schaumburg Rang und Namen hatte versammelte sich an diesem Tag auf dem Hopfenberg, um dabei zu sein, als das bis dahin „umfangreichste und teuerste Bauwerk der Kreisgeschichte“ (Schaumburger Zeitung) seiner Bestimmung übergeben wurde. 14,3 Millionen DM kostete das neue Haus. 35 Prozent davon trug das Land Niedersachsen, das in Person des niedersächsischen Sozialministers anwesend war. Er hatte das schönste Geschenk zur Einweihung mitgebracht: das Versprechen auf weitere finanzielle Unterstützung.